Home Assistant Roadmap 2025: Smart Home neu gedacht mit Device Database & Kontext
Seit dem Launch der ersten Home Assistant Roadmap im Jahr 2024 hat sich viel getan. Für 2025 plant das Entwicklerteam von Home Assistant, die smarte Haussteuerung auf ein neues Level zu heben – mit dem Fokus auf Nutzerfreundlichkeit, Kontextverständnis und einer komplett neuen Device Database. In diesem Artikel bekommst du einen detaillierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen, Ziele und Herausforderungen von Home Assistant im neuen Jahr.

Inhaltsverzeichnis

1. One year on the road
2. The smart home administrator as an inventor
3. From shared wisdom to collective intelligence
4. Putting Devices in Context
5. Introducing the Device Database
6. And that’s not all for this year!
7. Laying the Groundwork for a Truly Smart Home

1. One year on the road

2024 stellte Home Assistant seine allererste Roadmap vor – ein großer Schritt hin zu mehr Transparenz und strategischer Planung. Ziel war es, globale Community-Feedbacks zu vereinen und klare Entwicklungsziele zu setzen.

Das Jahr 2024 drehte sich darum, den sogenannten Home Approval Factor zu verbessern: Das System sollte nicht nur für den versierten Admin, sondern für alle Bewohner einfach und verständlich nutzbar sein. Verbesserungen an Automationen, Dashboards und Sprachsteuerungen standen im Vordergrund, ohne dass Power-User an Flexibilität einbüßen mussten.

Herausfordernd war vor allem die Priorisierung von Features und die Kommunikation mit der Community. Dennoch konnten wichtige Probleme, etwa Drag-and-Drop Dashboards, bessere Backup-Funktionen und eine stärkere Automation-Gruppierung, erfolgreich adressiert werden.

Für 2025 steht nun der nächste Schritt an: Home Assistant soll durch kollektive Intelligenz und verbessertes Kontextverständnis „wirklich smart“ werden.

2. The smart home administrator as an inventor

Die "Home Approval Factor" Philosophie bedeutet, dass ein Smart Home erfolgreich erst dann ist, wenn es für alle Bewohner funktioniert – vom Partner bis zum Kind.

Der Smart Home Administrator ist dabei mehr als nur eine technische Fachkraft – er wird fast zum Erfinder bzw. Produktmanager, der Lösungen für unterschiedliche Bedürfnisse schafft. Home Assistant bietet dafür die Bausteine, aber dieser offene „Blank Slate“-Ansatz kann auch zur Herausforderung werden. Nicht jede Problemlösung verlangt eine komplette Neuerfindung; manchmal ist eine einfache, wartbare Lösung besser.

Aktuelle Community-Daten zeigen, dass nur 46 % der Partner und 27 % der Kinder von erfahrenen Home Assistant-Nutzer:innen aktiv mit dem System interagieren. Dies zeigt, wie wichtig es ist, das System auch für weniger technikaffine Nutzer intuitiv zu gestalten und nicht nur für Experten.

3. From shared wisdom to collective intelligence

Das große Problem heute: Will ein Admin sein Setup verbessern, muss er auf unterschiedlichsten Kanälen suchen – Foren, GitHub, Reddit, YouTube und mehr. Die wertvollen Erkenntnisse sind über die Community verstreut und oft schwer übertragbar.

Home Assistant will das ändern. Die Vision lautet: das „Gesamtwissen“ der User nutzen, um proaktiv Verbesserungen vorzuschlagen. Ähnlich einem kollektiven Gehirn, das versteht, welche Automationen, Geräte oder Dashboards sinnvoll sind und Vorschläge macht.

Damit das klappt, muss Home Assistant zunächst verstehen, was sich wirklich im Haushalt befindet. Das bedeutet, Geräte nicht nur als einzelne Sensoren zu sehen, sondern in ihrem funktionalen Kontext.

4. Putting Devices in Context

Aktuell werden Geräte in Home Assistant als eine Ansammlung von Einzelelementen (Entities) dargestellt, z. B. ein Temperatursensor, ein Lichtschalter etc. Das bietet maximale Flexibilität, hat aber einen Nachteil: Home Assistant sieht nicht automatisch, dass all diese Entities zusammen z. B. einen Kühlschrank bilden.

Ein Kühlschrank ist technisch gesehen eine kleine Wohnung für sich: Temperatursensoren, Türsensor, Innenlicht – all das gehört zusammen und sollte zusammengefasst betrachtet werden.

Ohne Kontext fehlt Home Assistant die Möglichkeit, automatisch sinnvolle Dashboards, Automationen oder Sprachbefehle bereitzustellen. Ebenso können irrelevante Daten nicht gefiltert werden, z. B. darf bei einer Abfrage „Temperatur Küche?“ nicht die Gefrierschrank-Temperatur auftauchen.

Kontext bringt folgende Vorteile:

- Voice: Assist kann sich auf relevante Sensoren konzentrieren und irrelevante ausblenden.

- Dashboards: Geräte bekommen eigene, maßgeschneiderte Dashboards (Kühlschrank, Auto, 3D-Drucker etc.).

- Automations: Automatisch generierte, relevante Automationsvorschläge wie „Kühlschranktür offen“ oder „Wasserschaden erkannt“.

Das wird eine fundamentale Neuerung der Home Assistant Architektur, die in den kommenden Monaten implementiert wird.

5. Introducing the Device Database

Um Devices in Kontext setzen zu können, braucht Home Assistant eine zentrale Wissensdatenbank – die Device Database der Open Home Foundation.

Diese neue Datenbank soll als „Single-Source-of-Truth“ dienen und tiefgehendes Wissen über Geräte sammeln:

- Metadaten (Stromverbrauch, Infrarot-Codes)

- Detaillierte Setup-Anleitungen (wie wird ein Gerät hinzugefügt oder zurückgesetzt)

- Community Insights (z. B. beliebte Automationen, Praxis-Tipps)

Der Clou: Alle Daten werden gezielt von der Community eingereicht. Es gibt keine automatische Datensammlung ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer – das bleibt ein zentraler Wert von Home Assistant.

Durch die Device Database erhalten Nutzer schnelle und verlässliche Informationen über kompatible Geräte, was Kaufentscheidungen transparenter und nachhaltiger macht. Die Daten werden sowohl in Home Assistant als auch in anderen Open Home Foundation Projekten genutzt.

Partner wie Nabu Casa unterstützen den Ausbau durch verbesserte Hardware (z. B. bessere Antennen für Z-Wave, Zigbee) und das „Works with Home Assistant“-Programm fördert qualitativ hochwertige Geräte.

Das Ziel: Kein Admin muss mehr auf eigene Faust alles herausfinden. Home Assistant wird durch kollektive Intelligenz zum smarten Assistenten, der wirklich unterstützt – ohne invasive Datensammelei, wie es Big Tech praktiziert.

6. And that’s not all for this year!

Neben den zwei großen Themen Device Kontext und Device Database wird auch an anderen Bereichen weitergearbeitet:

- Automationen: Komplettes Redesign von Triggern und Bedingungen – mehr Leistung und Nutzerfreundlichkeit.

- Navigation & Design: Neuer Design- und Navigationsansatz zur besseren Feature-Entdeckung.

- Dashboards: Fortlaufende Verbesserungen, inkl. neuem Standard-Dashboard.

- Privatsphäre: Verbesserte Steuerung von Zugriffsrechten für Nutzer, Gäste und öffentliche Zugänge.

- Musik-Integration: Einfachere Einrichtung von Music Assistant.

- Assist: Mehr Konversation mit Rückfragen und Bestätigungen.

- LLM-Experimente: Einsatz von großen Sprachmodellen (Large Language Models) zur Verbesserung der User Experience über Voice hinaus.

Zudem soll die Roadmap künftig öffentlich zugänglicher werden, um eine noch engere Community-Einbindung zu ermöglichen.

7. Laying the Groundwork for a Truly Smart Home

Die Roadmap 2025 steht für keinen kurzfristigen Trend oder eine Reihe abstrakter Features. Es geht darum, ein stabiles und nachhaltiges Fundament aufzubauen – ein Smart Home, das durch Lernfähigkeit und Anpassung besticht, wobei Privatsphäre, Wahlfreiheit und Nachhaltigkeit im Zentrum stehen.

Der Schlüssel hierzu ist das Verständnis von Kontext, um Automationen, Dashboards und Sprachsteuerung deutlich intelligenter und nützlicher zu gestalten.

Außerdem soll die Wartung nicht zur lästigen Pflicht werden, sondern Spaß machen – mit Tüftelfreiheit für Experten, aber auch gutem Support für Einsteiger und weniger technikaffine Nutzer.

Das Resultat: Eine smarte Heimplattform, die groß genug ist, um alle Nutzer einzubeziehen und sich an individuelle Bedürfnisse anpasst.

Wir als Community dürfen gespannt sein, wie die Vision von den Home Assistant Entwicklern im Laufe des Jahres Wirklichkeit wird!

Von einem Community Mitglied für die Community.

Quelle: Home Assistant Blog – Roadmap 2025 H1 https://smarthome-assistant.info/?p=2278

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